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Warum und wie wirkt tiergestützte Therapie?


Vorweg sei gesagt, dass es keine eindeutige Theorie über die genaue Art des Wirkens gibt, dennoch haben wir eine Reihe an plausiblen Thesen über diese Arbeitsweise.
Viele Menschen können die Zuneigung (auch körperlich) eines Tieres eher annehmen und erwidern und entspannen sich in der Anwesenheit eines Tieres leichter. Da dieser Kontakt (vor allem mit dem Pferd) in der Natur stattfindet, ist ein zweiter beruhigender Reiz gegeben. Die dahinter liegende Theorie nennt sich Biophilie - die Lehre der Anziehung zwischen Lebewesen; die Idee der Biophilie ist Empathie, das Einfühlungsvermögen in andere. Tiere können Sicherheit vermitteln, ein Gefühl, welches vielen Menschen fehlt; durch ihre besseren Sinnesorgane erkennen sie vieles wesentlich früher und wir Menschen können uns ihre Fähigkeiten zu Nutze machen. Ein weiterer Faktor ist, dass es vielen Menschen leichter fällt, über ein Tier zu sprechen, als über einen Menschen. Eine für uns sehr angenehme Eigenschaft von Tieren ist es uns nicht zu bewerten: es ist ihnen gleichgültig, ob unsere Frisur passt, wir "schön" gekleidet sind oder Make-Up tragen. Sie reagieren auf unsere Emotionen, sie zeigen uns deutlich, wie es ihnen mit unserem Zustand geht. Dadurch erlauben sie uns, uns sehr klar wahr zu nehmen ("sie spiegeln uns") Dieses Beziehungsdreieck (Klient-Tier-Therapeut) ermöglicht viele Themen aufzuzeigen, die in einer rein gesprächsorientieren Psychotherapie eventuell nicht aufgetaucht wären - und sie lassen sich durch neue Erfahrungen mit den Tieren lösen.

Der Hund:


Aramis wurde am 17.09.2013 in Wöllersdorf geboren, er ist ein reinrassiger Golden Retriever Rüde, den ich mit 8 Wochen von der Züchterin zu mir nach Hause geholt habe. Wir haben die Welpen- und Junghundegruppe einer tollen Hundeschule (www.tierarztpraxis-lautner.at) besucht und mit ihr die Ausbildung zum Therapiehund absolviert. Derzeit arbeiten wir gemeinsam in verschiedenen Pflegeheimen als Team und haben viel Spaß an der Arbeit.

Der Hund hat sehr viele verschiedene Ausdrucksweisen: er kann im Unterschied zum Pferd auch verbal kommunizieren, zeigt sehr schnell, was ihm behagt und was nicht, er ist in vielen verschieden Situationen einsetzbar: sei es wenn es um Angst vor Zurückweisung, oder das Gefühl des Nicht-Angenommen-Werdens geht, er zeigt seine Zuneigung und ist auch unterwegs ein toller Partner.

Das Pferd:


Faro v. Pachern ist am 26.02.1998 in der Steiermark geboren, ein österreichisches Warmblut. Er hat einen wunderbaren Charakter, wird niemals kopflos, ist ein toller Lehrer und geduldiger Partner. Wir sind seit über 5 Jahren ein Team und ich kann mich stets auf ihn verlassen. Er hat in einem Therapiestall gearbeitet und Menschen mit besonderen Bedürfnissen getragen, er arbeitet sehr gern mit und man sieht ihm die Freude an den Aufgaben an.

In der Therapie eröffnen Pferde die Möglichkeit körperlicher Nähe in verschiedenen Weisen zu erleben: sei es durch Bodenarbeit oder durch das Aufsitzen, welches einen Perspektivenwechsel und einen anderen Blickwinkel erlaubt; es wird auch die Möglichkeit eines Vertrauensaufbaus geschaffen, welcher die Basis jeder Beziehung ist. Pferde agieren durch ihre schnelle und eindeutige Reaktion als Spiegel für Menschen, sie zeigen unverfälscht ihre Antwort, sei es, dass sie auf zu viel Nähe durch ihre Nähe (welche sehr beeindruckend sein kann) reagieren, oder durch Abstand auf Unsicherheit. Pferde verhalten sich ihren natürlichen Strukturen gegenüber gehorsam, ihre Rangordnung wird eingehalten; dementsprechend verhalten sie sich auch Menschen gegenüber, das gibt Klienten die Möglichkeit, diese Rangordnung auch in menschlicher Gesellschaft zu erkennen und ihren Platz zu finden, zu erkennen, dass Führung nichts mit Strafe oder Gewalt zu tun hat. Dennoch gibt es eine Reihenfolge beim Futterplatz, die Frage wer folgt wem und wer bewegt wen. Zu lernen und erfahren, dass sie die Fähigkeit besitzen, ein Wesen mit 600kg zu bewegen ohne es zu berühren, stärkt das Selbstvertrauen immens.